Mit seiner inneren Uhr leben
Was kann Alfons also tun? Zunächst sollte er sich einmal einige Tage lang möglichst genau beobachten, zu welchen Tageszeiten ihm die Arbeiten für die Schule leichter von der Hand gehen und zu welchen er sich mehr plagen muss. Das sollte er am besten schriftlich tun, indem er diese Zeiten in eine Art Stundenplan einträgt. Die besten Tageszeiten sollte er dann für intensive Lern- und Arbeitsphasennutzen, während er die „schwachen“ Lernzeiten zur Entspannung und nicht so anspruchsvolle Tätigkeiten nutzen sollte (Wann hat Alfons das letzte Mal sein Zimmer aufgeräumt?)
Wenn man seinen persönlichen Tagesrhythmus einmal gefunden hat, dann sollte man versuchen, zu festen Zeiten seine Arbeiten zu erledigen. Es gibt zwar dabei oft Probleme mit fixen Terminen wie Verabredungen, Besuch von Freunden oder den Flötenunterricht, aber hier sollte man flexibel sein und zumindest in der übrigen Zeit auf die Leistungshochs und -tiefs achten. Ein solcher Lernplan, den man in der Folge einigermaßen fest einhält, bildet eine wichtige Grundlage für den Lernerfolg.
Es gibt dabei einige recht gut abgesicherte Tageszeiten mit Hochs und Tiefs, die für die meisten Menschen gelten und daher eine Art Faustregel bilden, nach der man sich einmal richten kann, bevor man seine eigenen Zeiten kennt – in der Abbildung sehr ihr so eine Durchschnittskurve, in der das Ausmaß der Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf eingezeichnet ist. Dabei gilt im Allgemeinen die Zeit nach Mittag als eine besonders schwache Zeitspanne, genau jene, in der Alfons seine Aufgaben machen wollte. Die meisten Menschen haben ihre Leistungsspitze am Vormittag von 9:00 bis 11:00 Uhr und eine zweite am Nachmittag von 17:00 bis 19:00 Uhr. Dies wäre für die Hausaufgaben also die ideale Zeit. Die meisten Schüler machen aber ihre Hausaufgaben genau zwischen 13 und 15 Uhr, also in ihrem Leistungstief.
Da aber jeder Mensch verschieden ist, gibt es bei den Zeiten auch mehr oder minder kleine Abweichungen, wobei man seinen eigenen Rhythmus nur durch eine genaue Beobachtung über einen längeren Zeitraum herausfinden kann. Auch die Schule sollte auf diese Tagesrhythmen Rücksicht nehmen und in Zeiten des Leistungshoch die wichtigen Fächer ansetzen. Übrigens auch Tiere besitzen solche inneren Uhren – sie folgen diesen meist viel unmittelbarer als Menschen. Beobachtet einmal genau, wann sich euer Hund, euer Meerschweinchen, euer Hamster oder eure Katze zu einem kurzen Schläfchen zurückziehen und zu welchen Tages- oder Nachtzeiten sie besonders aktiv sind.
